Wohnen der Zukunft: Wo? Wie? Mit wem?

Wo und wie wohnen wir?

In den Städten oder auf dem Land? Im Einfamilienhaus oder Mehrfamilienhaus? In einer kleinen oder großen Wohnung, eigene Immobilie oder gemietet? Im Zelt, Wohnwagen, im Seniorenheim oder in der Old People-Residenz? In Deutschland, Europa, auf einem anderen Kontinent? Auf dem Festland, auf einer Insel, im Wolkenkuckucksheim?

Wir werden immer älter. Die Menschheit wächst. Unser Lebens- und Wohnraum wird begrenzter. Es wird an vielen Stellen enger und teurer werden.

Mit wem wohnen und leben wir in Zukunft? Co-Living, Co-Working, Mehrgenerationen-Wohnen…

Allein sein ist für viele von uns keine langfristige Wunschvorstellung. Vor allem, wenn es um Wohnkonzepte im Alter oder flexible Arbeitsumgebungen geht. Gerade in Großstädten mit knappem Raum und begrenztem Platzangebot sind gemeinschaftlich genutzte Flächen eine gute Lösung.

 Zum Beispiel gemeinsame Wohnprojekte, die das Prinzip der WGs oder Kommunen der 60er und 70er Jahre weiterentwickelt haben. Alle Bewohner haben ihr eigenes, privates Reich, das sie individuell gestalten und sich dorthin auch zurückziehen können. Zudem gibt es Gemeinschaftsbereiche, die von allen genutzt werden können, wie z.B.:

  • Plätze zum Essen

  • Fernseh- oder Spielzimmer

  • eine Bibliothek

  • die Waschküche

  • Gartenbereiche

  • Sitzplätze im Freien o.ä..

 

Ein klares JA zur Gemeinschaft bei maximaler Selbstbestimmung und Unabhängigkeit. In Kombination mit externen Dienstleistungen wird das Modell perfekt. Zum Beispiel:

  • Bestell- und Lieferdienste

  • Kooperationen mit Restaurants

  • Reinigungsservices

  • mobile Gesundheits- und Pflegeleistungen

  • Unterhaltungs- und Sportangebote

  • Gästezimmer für Enkel, Freunde und die Familie

 

Gemeinschaftsmodelle wie „Alten“- oder Senioren WG‘s sind im Kommen. Modelle, in denen wir in Zukunft gemeinsam leben. Um die Kontaktanbahnung und Abwicklung zu erleichtern, gibt es bereits Online-Plattformen für Co-Living im Alter. Die bringen alleinstehende Senioren mit potenziellen Mitbewohnern und den Hausbesitzern zusammen und helfen bei den Mietverträgen.

Wie sieht Ihre Wohn-Wunschvorstellung aus?

Sie wollen möglichst lang bis ins hohe Alter in den eigenen vier Wänden wohnen? Selbständig, selbstbestimmt und unabhängig sein? Auf keinen Fall allein, sondern in einem Umfeld, das Sie bei Bedarf unterstützt? Ein Umfeld, was einen gewissen Komfort bietet und das Leben einfach macht? Ein Umfeld mit netten Leuten, Familie, Freuden und Sozialkontakten?

Fallen Ihnen hierzu Begriffe ein wie barrierefrei, praktisch, sicher, weniger ist mehr, flexibel, mobil, erweiterbar oder bezahlbar? Dann sind Sie nicht allein. Das wünschen sich viele. Auch Personen, die jünger sind als 50. Deswegen gibt es zu diesen Themen auch zahlreiche Entwicklungen, Projekte, Prototypen und praxiserprobte Lösungen. Zum Beispiel:

  • Universelles Design

  • Modulares Wohnen und Bauen

  • Wohnen und Arbeiten

Hier wird es noch spannende, nachhaltige Projekte geben.

Universelles Design

Design und die Gestaltung von Produkten oder Umgebungen sollte keine Frage des Alters sein. Denn es geht vielen von uns um dasselbe: Die Komplexität des Alltags reduzieren und einfache Dinge und Anwendungen, die ohne Bedienungsanleitung intuitiv verständlich sind. Es geht um Lebensqualität, Mobilität und Flexibilität. Um Lösungen, die mitwachsen oder auch noch sinnvoll und gut sind, wenn sich die persönlichen Lebensumstände verändern.

Modulares Wohnen und Bauen

Mit den Altersabschnitten ändert sich unser Bedarf an Wohnraum. Vom kleinen Kinderzimmer über die erste Wohnung oder Wohngemeinschaft, eine größere Wohnung für die Familie, ein eigenes Haus. Wenn die Kinder ausziehen, verändern sich Platzbedarf, Gewohnheiten oder Mobilitätsanforderungen. Modulare Bau- und Wohnkonzepte wachsen und schrumpfen mit. Sie sind kombinierbar wie einzelne Bausteine aus der Spielkiste.

Und das nicht nur im Privaten, sondern auch im öffentlichen und kommunalen Raum, wenn es die schnell wechselnden Bedürfnisse der Menschen oder Extremsituationen erfordern.

 Zum Beispiel

  • Erweiterung oder Verlagerung von Schulen

  • Errichtung von mobilen Krankenhäusern

  • temporäre Wohnunterkünfte

  • Einkaufsmöglichkeiten nach Umweltkatastrophen

  • Besuchsräume in Seniorenwohnheimen und Pflegeeinrichtungen mit gefordertem Abstand

Wohnen + Arbeiten in der Zukunft

Corona hat für die meisten von uns spürbare Auswirkungen auf unsere eigenen vier Wände.

Als im Lockdown alles um uns herum schließen musste und unser Bewegungsradius auf ein Minimum eingeschränkt war, wurde unser Zuhause zum Mittelpunkt unseres Daseins. Der Ort, an dem sich alle Bewohner, Familie, Verwandte, enge Freunde oder Hilfspersonen getroffen und aufgehalten haben. Ein Universalplatz, an dem wir gekocht und gegessen haben, gespielt, die Quarantäne überstanden, gelebt, gestritten und gearbeitet haben. 

 Viele von uns haben es sich in dieser Zeit Zuhause richtig gemütlich gemacht. Sie haben sich neue Möbel angeschafft statt in den Urlaub zu fahren. Die Küchen und Bäder wurden aufgerüstet. Der Balkon oder eigene Garten verwandelten sich, als einzige Outdoorfläche, in grüne Oasen zum Luftholen. In dieser Zeit hatten Saunen eine Lieferzeit von mehr als einem Jahr, Balkonmöbel waren der Renner und in den Baumärkten wurden Blumenerde und Pflanzkübel knapp.

 Corona war eine Art Beschleuniger für eine neue Art zu denken. Für neue nachhaltige Wohnkonzepte, Modulbauweisen, Fortbewegung und Flexibilität. Für einen ökologisch bewussten Lebensstil, nachhaltige Materialien und Gemeinschaftslösungen. Danke Corona.

Anke Meyer-Grashorn

Geschäftsführerin, Große Freiheit GmbH

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Zukunftstrend oder schon Realität?

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